Ach, liebe Leute, meine Welt steht Kopf!
Gestern noch war mir klar: Ich bin der Grösste!
Heute plagen mich Zweifel...
und nachts muss ich mein Leid Emily klagen - nur sie steht mir in meinen schweren Stunden bei. Von der Chefin kommt nur ein Kichern, und der Boss sagt sowas wie: "Wir Männer müssen
zusammenhalten". Das sind doch ganz neue Töne! Nur habe ich keine Ahnung, was er damit meint.
Ja, Ihr habt gut fragen, was denn da los ist.
Von den gefühlskalten Zweibeinern kommt nur ein Wort, das ich nicht verstehe: "Pubertät". Und dann schmunzeln sie. Kann mir da bitte jemand weiterhelfen?
Der Papa ist nicht da, denn sonst würde er mir als Mann von Welt sicher zur Seite stehen. Die Mama meint, ich sei noch zu jung für die Sache mit den Bienlein. Ich habe aber gehört, dass sie den Papa in die Verbannung geschickt haben (er meinte zwar, er verreise in die Ferien). Es bestehe sonst die Gefahr, dass es in zwei Monaten wieder lauter kleiner Rasmüsse und Rasminchen gäbe. Aber das kann nicht sein, denn ICH BIN EINZIGARTIG!
Oder etwa doch nicht...??? Jetzt fängt das schon wieder an. Immer diese Selbstzweifel...
So kann es nicht weitergehen. Von jetzt an stehe ich zu mir selbst:
ICH BIN der GROSSARTIGE Rasi-Rasmus. Mit Sechsmonatensechzehntagen bin ich der Grösste im Hause Coppersheen, bin schon einen Zentimeter grösser als mein Papa. Ich kann
als einziger schwimmen wie ein Fisch!
Und wisst ihr was? Ich kann seit zwei Tagen auf drei Beinen pinkeln! Na also!
Bleibt mir treu,
Euer Rasi -
weder Fisch noch Vogel sondern (fast) erwachsener Settermann!
